Die häufigsten Verletzungen beim Wintersport
Der Winter zieht jedes Jahr unzählige sportbegeisterte Menschen auf die Berge und in verschneite Landschaften. Bewegung an der frischen Luft und winterliche Landschaften sorgen im Normalfall für ein angenehmes Erlebnis.
Doch der Wintersport ist häufig auch Verursacher für ungewünschte Verletzungen. Sportverletzungen im Winter passieren meist bei einer der folgenden Sportarten:
- Schifahren,
- Snowboarden,
- Eislaufen,
- Rodeln, aber auch beim
- Eis-Klettern
Protektoren für ungetrübtes Wintersportvergnügen
Für viele Körperbereiche gibt es mittlerweile Protektoren. So ist etwa der Skihelm nicht mehr von der Schipiste wegzudenken. Was vor einigen Jahren noch die Ausnahme war, ist heute der Standard – und das ist gut so. Durch den Helm konnten zahlreiche schwere Schädel-Hirn-Verletzungen vermieden oder zumindest in ihrer Schwere deutlich abgemildert werden.
Auch für die Wirbelsäule gibt es gute Protektoren, ähnlich denen, die beim Motorradfahren zur Anwendung kommen. Weiters gibt es Schutzeinrichtungen für die Handgelenke und den so genannten Schidaumen sowie für die Hüften. Dennoch sollte man sich durch das Tragen von Schutzprotektoren nicht zu einem riskanteren Fahrverhalten verleiten lassen.
Nahezu ungeschützt aber sind Schlüsselbein, Schulter und Ellenbogen sowie das Knie. Gerade diese sind bei Wintersportverletzungen häufig betroffen.
Warum kommt es nun trotzdem zu so vielen Verletzungen im Wintersport?
Die meisten Verletzungen entstehen bei einem selbst-verursachten Sturz, nur 6% aller Verletzungen auf der Piste ereignen sich durch Kollisionen. Meist sind es mangelnde Kondition und mangelndes technisches Können bei der Ausübung des Wintersports, die zu Stürzen und somit zu Verletzungen führen.
Verletzungen am Kniegelenk
Am häufigsten ist das Kniegelenk Opfer solcher Wintersportverletzungen. Etwa 44% aller Frauen und 23% aller Männer verletzten sich während des Schifahrens am Kniegelenk.
Der Meniskus-Riss, der Kreuzband-Riss oder auch der Seitenband-Riss sind oft die Folge solcher Verletzungen, wobei die Meniskusverletzung sicherlich die häufigste Knieverletzung darstellt. Abgeklärt werden solche Verletzungen durch eine seriöse klinische Untersuchung und durch eine Kernspintomographie. Fast immer erfordern Verletzungen des Meniskus und des Kreuzbandes eine operative Behandlung, die Seitenbandverletzungen können zumeist konservativ, also ohne Operation, behandelt werden, so sie isoliert vorliegen.
Verletzungen an der Schulter liegen auf Platz 2
Nach dem Knieverletzungen sind Verletzungen an der Schulter, vor allem bei Männern (mit 24,5%), besonders häufig. Verletzungen am Schlüsselbein, am Schultereckgelenk, am Schultergelenk, aber auch im Oberarmkopf fallen in diese Gruppe. Auch diese Verletzungen werden durch eine seriöse klinische Untersuchung, Röntgenbilder und/oder eine Kernspintomographie abgeklärt. Der Unfallchirurg übernimmt die weitere Behandlung – sei sie nun operativ oder konservativ. So können etwa Schlüsselbeinbrüche mit einem zentralen Markdraht, einer Verplattung oder auch konservativ, also nur mit einer Verbandsanordnung zur Ausheilung gebracht werden. Die besonders bei Snowboardfahren häufig auftretenden Schultereckgelenksverletzungen müssen in manchen Fällen operativ behandelt werden, die meisten Fälle können jedoch konservativ behandelt werden. Auch hier wird der Unfallchirurg das Behandlungsregime bestimmen. Schulterverrenkungen sollten gerade bei jungen, sportlich-aktiven Menschen primär operativ behandelt werden.
Oberarmkopfbrüche können sehr häufig konservativ mit einer Verbandsanordnung behandelt werden. Wenn sie operiert werden müssen, ist in den meisten Fällen eine Verplattung die zielführende Therapie.
Lassen Sie sich durch diesen Artikel nicht die Freude am Wintersport nehmen! Sollte es allerdings dennoch einmal zu einer Verletzung kommen, zögern Sie nicht Ihren Unfallchirurgen aufzusuchen, um sich entsprechend beraten und untersuchen zu lassen.