Knorpel erhalten: Mit der regenerativen Medizin neue Wege gehen

Regenerativen Medizin - Dr. Gründler klärt auf:

Das Leben mit Arthrose, Arthritis und degenerativen Knorpelschäden kann für Patienten eine tägliche Herausforderung darstellen, die die Lebensqualität signifikant mindert.

Knorpelschäden und Gelenkserkrankungen sind in den meisten Fällen durch anhaltende Schmerzen und eingeschränkte Mobilität gekennzeichnet. Mit dem Fortschreiten der Beschwerden verschlechtert sich die Beschaffenheit und Elastizität des Knorpels in den Gelenken im Laufe der Jahre kontinuierlich. Bei einer Erkrankung des gesamten Gelenks wird nicht nur der Knorpel, sondern ebenso der Knochen, die Synovia (Schmiermittel der Gelenke) und das Bindegewebe der Gelenkskapsel in Mitleidenschaft gezogen. Dies führt bei Millionen von Menschen weltweit zu Gelenksschmerzen, Steifheit, Entzündungen und eingeschränkter Lebensqualität.

Info: Als Arthrose wird eine degenerative Erkrankung der Gelenke bezeichnet, bei der der Knorpel im Gelenk langsam abgebaut wird. Arthritis hingegen bezeichnet eine Entzündung der Gelenke, die verschiedene Ursachen haben kann. Der Hauptunterschied zwischen Arthrose und Arthritis liegt in der Art der Erkrankung. Während bei der Arthrose der Knorpelabbau im Vordergrund steht, ist die Gelenksentzündung bei der Arthritis das hervorstechendste Symptom.

Traditionelle Behandlungsmöglichkeiten für Knorpelschäden und Arthrose konzentrieren sich in erster Linie auf chirurgische Eingriffe und den Gelenkersatz. Diese operativen Maßnahmen sind jedoch nicht in jedem Fall die optimale Wahl, da sie mit Risiken, langen Genesungszeiten und anderen Komplikationen verbunden sind.

Angesichts des Wunsches vieler Patienten, alternative Methoden zu nutzen und der möglichen Risiken eines operativen Eingriffs, kommt der regenerativen Medizin eine immer größere Bedeutung zu. Die regenerative Medizin verfolgt das Ziel, den Knorpel zu erhalten und die Symptome von Patienten mit Knorpelschäden und Arthrose durch eine zielgenaue Spritzentherapie zu lindern.

Was bedeutet regenerative Medizin und welche Mehrwerte hat sie für Patienten?

Die regenerative Medizin ist ein Bereich der Medizin, der sich auf die Nutzung der natürlichen Heilungsmechanismen des Körpers konzentriert. Im Indikationsfeld der Orthopädie wird die regenerative Medizin erfolgreich genutzt, um geschädigtes Gewebe zu reparieren und zu regenerieren.

Bei einer diagnostizierten Arthrose bietet die regenerative Medizin einen vielversprechenden Ansatz, um die Degeneration des Knorpels zu stoppen und die damit verbundenen Schmerzen und Beeinträchtigungen im Alltag zu lindern.

Die Vorteile der regenerativen Medizin bei der Behandlung von Knorpelschäden und Arthrose sind zahlreich. Als minimalinvasive Therapie sind regenerative medizinische Behandlungsmethoden schonend. Dies führt im Vergleich zu herkömmlichen chirurgischen Eingriffen zu einer kürzeren Erholungszeit und einem geringeren Infektionsrisiko. Da die regenerative Medizin bildlich gesprochen an der „Wurzel des Problems“ ansetzt, verbessert sie die langfristige Prognose für Patienten. Dies bedeutet für die tägliche Praxis, dass das Fortschreiten der Arthrose verlangsamt und die Notwendigkeit weiterer invasiver Verfahren vermieden werden kann.

Welche Therapieformen sind bei Arthrose erprobt und erfolgversprechend?

In der Folge lernen Sie vier innovative Therapiemethoden kennen und erfahren, wie eine Spritzentherapie mit unterschiedlichen Arzneimitteln und Wirkstoffen helfen kann, die Symptome und das Fortschreiten von Knorpelschäden und Arthrose einzudämmen:

Doppelkammerspritze mit unterschiedlichen hoch- oder niedermolekularen Hyaluronsäuren

Doppelkammer-Injektionen mit hoch- oder niedermolekularer Hyaluronsäure sind eine vielversprechende Therapie bei Knorpelschäden und Arthrose. Bei dieser Behandlungsmethode wird die Hyaluronsäure direkt in die Gelenkkapsel injiziert, was zur Schmerzlinderung und Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit beiträgt.

Hyaluronsäure spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung gesunder Knorpel, indem sie Entzündungen reduziert und die Selbstheilungskräfte anregt. Die Therapie ist minimalinvasiv und birgt ein geringes Komplikationsrisiko, was sie zu einer attraktiven Option für Patienten macht, die nach einer schnellen und nachhaltigen Linderung ihrer Gelenkprobleme suchen.

Die Doppelkammerspritze bietet den Vorteil, dass sie ursächlich wirkt und die natürliche Gelenkschmierung wiederhergestellt wird. In der Regel muss die Therapie mit Hyaluronsäure alle 6-12 Monate wiederholt werden – oft auch erst nach 2 Jahren.

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Therapie mit Kollagen

Die Therapie mit Kollagen ist eine zweite, erprobte und erfolgversprechende Behandlungsmöglichkeit bei degenerativen Knorpelschäden und Arthrose. Auch bei niedriggradigen Meniskusschäden oder Labrumrupturen hilft die Kollageninjektion, um diese Gewebe elastisch zu erhalten.

Kollagen ist ein proteinreiches Strukturprotein, das in unserem Körper an verschiedenen Stellen vorkommt und einen wichtigen Bestandteil von Geweben wie Haut, Sehnen, Knorpel und Knochen bildet. Kollagen verleiht dem Gewebe Festigkeit, Flexibilität und Elastizität. Therapeutisch nutzt man Kollagen intensiv, da es die Fähigkeit besitzt, die Regeneration des geschädigten Knorpelgewebes zu unterstützen. Kollagen trägt zur Verringerung von Entzündungen bei und unterstützt die Gelenkfunktion.

Die Behandlung mit Kollagenpräparaten sollte regelmäßig wiederholt werden, um langfristige Ergebnisse und eine signifikante Schmerzreduktion zu erzielen.

Autologe Therapien: PRP mit und ohne Hyaluronsäure und ACS

PRP: Plättchenreiche-Plasma-Therapie

PRP kann als eine innovative Behandlungsmethode bezeichnet werden, bei der Eigenblut verwendet wird, um das Heilungs- und Regenerationspotenzial des Körpers zu aktivieren. Das Eigenblut wird in der Regel wie bei einer Blutabnahme entnommen.

Bei der PRP-Therapie wird das gewonnene Eigenblut in einer Zentrifuge verarbeitet, um das Zellplasma von den Blutzellen zu trennen. Auf diese Weise wird das plättchenreiche Plasma gewonnen. Das Plasma enthält Wachstumsfaktoren und andere bioaktive Substanzen, die die Heilung des Knorpels beschleunigen, Entzündungen reduzieren und die Geweberegeneration fördern können.

Im nächsten Schritt kann zusätzlich Hyaluronsäure hinzugegeben werden, um die Heilungsreaktion weiter zu verbessern. Die PRP wird neben der Behandlung von Arthrose und Knorpelschäden ebenfalls bei Sehnenentzündungen und Muskelverletzungen eingesetzt. PRP ist eine natürliche und schonende Behandlungsoption, da das Risiko von Nebenwirkungen durch den Einsatz körpereigenen Plasmas minimiert wird.

ACS: Autologes Conditioniertes Serum

ACS ist ein innovatives Medizinprodukt, das ebenfalls aus Eigenblut gewonnen wird. Es handelt sich um ein spezifisches Serum, das durch spezielle Verarbeitungsmethoden eine hohe Konzentration an entzündungshemmenden und wachstumsfördernden Faktoren enthält. Diese können die Regeneration von geschädigtem Gewebe nachweislich fördern.

ACS wird in der Regel durch direkte Injektion in das betroffene Gelenk, das verletzte Band oder die Sehne verabreicht, um die schmerzhaften Symptome einer Arthrose oder Verletzung abzuschwächen und die Gelenksfunktion und die Beweglichkeit des Gelenks zu verbessern. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass ACS eine wirksame Therapieoption für Patienten mit Arthrose und Knorpelschäden sein kann, da es die Schmerzen im Gelenk lindert, die Regeneration und Knorpelerhaltung fördert und somit die Lebensqualität von Patienten verbessert.

Stammzellentherapie mit Fettgewebszellen

Die Stammzellentherapie ist ein hochmoderner Ansatz in der regenerativen Medizin, der vielversprechend für die Behandlung verschiedener Krankheiten ist. Stammzellen verfügen über einzigartige Eigenschaften, die sie für therapeutische Zwecke ideal machen.

Unter anderem haben sie die Fähigkeit, sich selbst zu erneuern und sich in verschiedene Zelltypen zu verwandeln. Dadurch ist es ihnen möglich, beschädigtes Gewebe in den Gelenken oder am Knorpel zu reparieren und zu regenerieren. Bei der Behandlung von Arthritis hat sich die Stammzelltherapie als eine bemerkenswerte Alternative zu herkömmlichen Therapieoptionen erwiesen. Im Gegensatz zu konventionellen Methoden, die sich vor allem auf die Behandlung von Symptomen konzentrieren, zielt die Stammzelltherapie auf eine ursächliche Genesung ab, indem sie die Geweberegeneration fördert.

Eine Form der Stammzelltherapie, die große Aufmerksamkeit erregt hat, ist die Verwendung von Zellen des Fettgewebes. Fettgewebe ist eine reichhaltige Quelle für mesenchymale Stammzellen (MSC). Diese MSC haben mehrere Vorteile gegenüber anderen Arten von Stammzellen. Erstens können sie leicht durch einen minimalinvasiven Eingriff entnommen werden, was für den Patienten ein sicheres und relativ schmerzfreies Verfahren darstellt. Zweitens enthält Fettgewebe im Vergleich zu anderen Quellen wie Knochenmark eine höhere Konzentration an MSC.

Nach der Entnahme werden die Zellen des Fettgewebes einer speziellen Verarbeitungstechnik unterzogen, um die gewünschten Stammzellen zu isolieren und zu konzentrieren. In der Folge werden die gewonnenen Stammzellen direkt in das betroffene Gelenk injiziert. Im Gelenk angekommen, entfalten sie ihre therapeutische Wirkung. Sie können die Immunreaktion modulieren, Entzündungen reduzieren und eine Ausweitung der Gelenksschäden verhindern. Darüber hinaus setzen sie Wachstumsfaktoren und Zytokine frei, die die Produktion von neuem Knorpel anregen und die Geweberegeneration fördern.

Durch die Nutzung des regenerativen Potenzials von Stammzellen und im Besonderen von Fettgewebszellen ergibt sich zusammenfassend eine schonende, innovative und wirksame Möglichkeit, die Symptome von Knorpelschäden zu lindern, Entzündungen zu reduzieren, die Gewebereparatur zu fördern und den Knorpel zu erhalten.

Verbreitung von Arthrose und Knorpelschäden in Europa

Arthrose betrifft einen erheblichen Teil der Bevölkerung, wobei die Prävalenz mit steigendem Lebensalter zunimmt. An einer aktuellen Statistik aus Deutschland ist ablesbar, dass mehr als 23 Prozent der Frauen und mehr als 15 Prozent der Männer im Alter von 45 bis 64 Jahren angeben, in den letzten 12 Monaten unter einer Arthrose gelitten zu haben. Mit steigendem Lebensalter erhöhen sich die Zahlen signifikant. Bei Patienten mit einem Lebensalter oberhalb von 80 Jahren leidet bereits nahezu jede zweite Frau und jeder dritte Mann an den Folgen und Symptomen einer Arthrose.

Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1393598/umfrage/12-monats-praevalenz-von-arthrose-in-deutschland-nach-geschlecht-und-alter/

Die Zahlen der Statistik, die auf Österreich, die Schweiz und viele andere Wirtschaftsnationen in Europa reproduzierbar sind, unterstreichen den dringenden Bedarf an innovativen Behandlungsmethoden und regenerativer Medizin, um die Knorpelerhaltung zu fördern und unnötige Operationen und deren volkswirtschaftliche und persönliche Folgen zu vermeiden.

Die weite Verbreitung von Arthrose lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen. Neben einer immer älter werdenden Gesellschaft spielen Bewegungsmangel, Übergewicht, Gelenksverletzungen und genetische Veranlagung eine wesentliche Rolle bei der Ausweitung von Arthrose, Arthritis und anderen degenerativen Defekten der Gelenke. Angesichts der alternden Weltbevölkerung und der veränderten Lebensweise, die zu einer stärkeren Belastung der Gelenke führt, ist zu erwarten, dass die Prävalenz dieser Erkrankungen in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird.

Nutzen Sie die regenerative Medizin zur Knorpelerhaltung und zur Vermeidung von Operationen

"Die regenerative Medizin bietet Patienten viele Vorteile und Mehrwerte, wenn es darum geht, den Knorpel zu erhalten und Knorpelschäden, Arthrose und Arthritis wirksam und körpernah, organisch und biologisch zu behandeln. In unserer Praxis erhalten Sie alle innovativen Therapieoptionen, individuell angepasst an ihren Krankheitsverlauf. Das Ziel der regenerativen Medizin besteht darin, die körpereigenen Heilungsfähigkeiten zu nutzen. Regenerative Medizin in der orthopädischen Praxis verspricht einen minimalinvasiven und personalisierten Ansatz, um die Ursachen von Knorpelschäden zu beseitigen. Informieren Sie sich jetzt über unsere Leistungen und die beste Therapie und Behandlung Ihrer Gelenkserkrankung."
Dr. Johannes Gründler
Langjähriger Oberarzt der Kinderorthopädie am OSS

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